Perserkatze – sanftmütige Löwen
Herkunft und Geschichtliches
Die ersten langhaarigen Katzen sollen im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht worden sein. Wie der Name der Perserkatze bereits verrät, wird davon ausgegangen, dass die Vorfahren aus türkischen
oder damaligen persischen Regionen stammen sollen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die Zucht der heutigen Perserkatze in England ihren Anfang. Den Namen „Perser“ erhielt sie allerdings erst im 20. Jahrhundert. Bis zu den 1970er Jahren unterschieden sich die Katzen allerdings in ihrem Aussehen recht deutlich von den heutigen Perserkatzen. Der Körper war weniger gedrungen, die Nase länger und die Augen kleiner. Ab dem Jahr 1970 erfreute sich die Perserkatze insbesondere in Amerika, später auch in Europa, sehr großer Beliebtheit. Es kam zum Auftreten zahlreicher Massenzuchten, die zu unerwünschten Veränderungen im Aussehen der Tiere führten.
Die Trendwende kam erst in den 1990er Jahren, Züchter legten wieder vermehrt Wert darauf, dass die Katzen gesund und „mit Nase“ gezüchtet wurde. Einige Züchter versuchen mittlerweile sogar den alten englischen Typ der Perserkatze zu züchten.
Aussehen und Charakter
Die Perserkatze ist sehr stämmig, verfügt über kurze Beine und einen gedrungenen Körper. Der Kopf ist rund und das Fell lang und seidig. Besonders durch ihre Stupsnase und ihre großen Augen sind Perserkatzen schnell als solche zu erkennen. Erlaubt sind alle Farben, auch die Augen sind in verschiedenen Farben erlaubt. Die Perserkatze zeichnet sich vor allem durch einen lieben und anhänglichen Charakter aus. Sie gilt als sehr ruhig und zurückhaltend und verfügt über wenig Freiheitsdrang. Die Perserkatze liebt es zu kuscheln und zu schmusen, allerdings bestimmt sie darüber wann und wie lange. Ihr wird ein ausgeprägter Dickkopf nachgesagt. Obgleich sie eher ruhig ist, spielt sie von Zeit zu Zeit sehr gerne. Fremden Menschen gegenüber zeigt sie sich eher zurückhaltend, Artgenossen und Kindern gegenüber ist sie sehr freundlich.
Pflege und Haltung
Vor der Anschaffung einer Perserkatze sollten sich zukünftige Besitzer darüber im Klaren sein, dass das Fell der Perserkatze sehr pflegeintensiv ist. Es muss jeden Tag gekämmt werden, damit es nicht zu Verfilzungen und Knötchen kommen kann. Wurde das Striegeln über einen längeren Zeitraum versäumt, kann es nötig sein, das Fell zu scheren, die Katze zu baden oder beim Tierarzt vorstellig zu werden. Bedingt durch das flache Gesicht muss außerdem ein Augenmerk auf die Augen gerichtet werden. Verstopfe Tränenkanäle können eine regelmäßige Reinigung erforderlich machen. Bis auf das regelmäßige Kämmen und die ist die Perserkatze sehr unkompliziert in der Haltung. Sie ist ideal als reine Wohnungskatze geeignet und hat aufgrund ihres ruhigen Wesens keine Ambitionen die heimischen vier Wände zu verlassen. Auf Klettermöglichkeiten oder dergleichen legt sie wenig Wert.
Rassestandard
Im Rassestandard der Perserkatze ist das Aussehen genau festgelegt. Erwünscht sind stämmige Tiere, deren Ohren und Augen weit auseinander stehen sollen. Das Fell ist lang und von seidiger und feiner Struktur. Die Augen sollen groß und leuchtend sein. Die großen und Runden Pfoten harmonieren mit dem restlichen Körper. Die Beine sind kurz und stämmig. Die Perserkatze teilt sich mit der Exotischen Kurzhaarkatze und Colourpoints einen gemeinsamen Rassestandard. Die drei Rassen haben lediglich Unterschiede in der Beschaffenheit, Textur und Länge des Fells.
Besonderheiten
Bei der Perserkatze kommt es häufig vor, dass weiße Exemplare taub sind. Ein entsprechender Test beim Tierarzt kann Klarheit schaffen. Kritisch gesehen werden von vielen Tierschützer die platten beziehungsweise zurückgesetzten Nasen der Tiere. Häufig kommt es zu tränenden Augen oder Probleme beim Atmen. Bei extremen Züchtungen kann es sogar vorkommen, dass die Tiere Probleme haben zu fressen. Entzündungen im Nasen- und Rachenbereich sind nicht unüblich. Bei der Auswahl des Züchters sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass er viel Wert auf die Gesundheit seiner Katzen legt und dem Trend der Extremzüchtung nicht nachgeht.